Die idyllischen Alpen im Miniatur Wunderland sind zurzeit kaum wieder zu erkennen. Seit Wochen ändern sich das Erscheinen und die Stimmung progressiv. Experten gehen davon aus, dass sich die Alpenrepubliken mit dem Fußballvirus infiziert haben und die Inkubationszeit schon am Wochenende vorbei sein wird. Ob das Virus in den echten Alpen ausbricht ist noch nicht endgültig geklärt. Im Wunderland wird sich ein Ausbruch wohl aber nicht mehr verhindern lassen.
Vor ein paar Wochen sind die ersten Symptome aufgetreten. Euphorisierte Modellbauer schritten mit einem Maßband und einem Notizzettel die Anlage ab. Zuerst wurden Tore (8,41cm) und Bälle (3-4mm) vermessen, die durchschnittliche Größe der deutschen Nationalspieler (2,12cm) ermittelt und Wunderland Einwohner nach Ihren Wünschen für die anstehende Europameisterschaft befragt. Seitdem tauchen Tag für Tag neue Details auf der Anlage auf.
Aus allen Teilen Europas sind mittlerweile Miniatur Fans in die Schweiz und nach Österreich gepilgert und sammeln sich in Horden an verschiedensten Stellen. Bauerhöfe wurden zu Fanfesten umgestaltet, Straßenzüge werden durch beflaggte Autokorsos blockiert und in Städten und auf Almen werden große Leinwände aufgebaut, auf denen später die echten Spiele live zu sehen sein werden. Aber auch die ersten Teams sind bereits eingetroffen. Die deutsche Mannschaft posiert ganz korrekt und für die EM gestählt vor dem Mannschaftshotel. Die Mannschaft der Spanier und Schweden befindet sich derweilen im extremen Höhentrainingslager bei der Bergdorf EM. Und die Italiener bereiten sich in einem geheimen Trainingslager auf ganz eigene Art und Weise auf die EM vor. Nur gut, dass die kleinen Wunderländer Journalisten nicht sehen können, wie die Italiener hinter hohen Zäunen, von Pipo Inzaghi trainiert, an ihren schauspielerischen Fähigkeiten arbeiten.
Wenn man den Modellbauern glaubt, ist dies aber erst der Anfang. „In den letzten Wochen haben wir hunderte Stunden damit verbracht unseren Schweiz- und Österreichteil umzugestalten. Ab Donnerstag wird es viele witzige Details und EM-typische Szenen zu bestaunen geben. Die große Herausforderung fängt aber erst mit dem offiziellen Start der EM an. Wir wollen versuchen, tagesaktuelle und brisante Szenen nachzustellen“, kündigt der Chefmodellbauer Gerhard Dauscher an.
Ob damit zum Beispiel das Schweiz-Türkei Spiel gemeint ist – wer weiß. Fest steht nur, dass der Virus nicht mehr zu stoppen ist und in den nächsten vier Wochen zu stetigen unvorhersehbaren Metamorphosen führen wird.
Fakten zur EM im Wunderland:
Umgestaltete Flächen: Österreich, Schweiz, sowie einzelne Szenen in Knuffingen und Hamburg
Investierte Arbeitszeit: 1000 Stunden
Autoflaggen: 650 Fähnchen
Fahnen an Häusern: 600 Flaggen
Angefertigte Fußballfans: 1000 Schlachtenbummler
Fußbälle: 50 EM-Bälle
Public Viewing Stätten: 10 Leinwände mit LIVE-Bildern
Vertretene Mannschaften: (Stand 03.06) Schweden, Spanien, Niederlande, Deutschland, Österreich, Italien, Schweiz
Lieblingsszene vom Team: Druckknopf „Schauspiel Training der Italiener“; Geschmückte Banken „Kontinental Europa feiert, die Insel trauert“
Information: Ab sofort können Sie und die Besucher die Szenen betrachten. Frederik Braun und sein Team stehen für Fragen oder Spezialführungen zu den wichtigsten Details zur Verfügung. Um mehr Informationen zu bekommen oder einen Termin zu vereinbaren, wenden Sie sich bitte an:
Miniatur Wunderland, Sebastian Drechsler,
s.drechsler( at )miniatur-wunderland.de;
040–300 680–0;
01577-380 39 47
Impressionen zur EM
Video (Link)